Jürgen Günther
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Herr Dr. med. Joachim Berndt wurde als Vertretung meines Hausarztes (Urlaub) benannt. Ich benötigte stärkere Schmerzmedikamente, da ich gerade aus dem Klinikum Osnabrück kam. Auf seiner Website wird für seine Patienten unter Startseite keine Erreichbarkeit hinsichtlich einer E.-Mail Anschrift angegeben. Wer in der heutigen Zeit so etwas wissentlich unterlässt, wünscht offensichtlich keine „Mehrarbeit“ bzw. könnte schriftliche Einlassungen scheuen. Ich musste recherchieren, bevor ich fündig wurde. Meinen Rezeptwunsch teilte ich Herrn Dr. Berndt am Tag vorher per E.-Mail mit. Eine Antwort erhielt ich nicht! Am nächsten Tag wollte ich das Rezept abholen. Ich stand mit mehreren Patienten in einer Reihe vor der Praxis in der prallen Sonne (35 Grad). Im überfüllten Innenraum wurde ich grundlos von einer Angestellten angesprochen, ob ich erkältet sei? Ich verneinte das und brachte zum Ausdruck, nur ein Rezept abholen zu wollen. Die Angestellte war nicht informiert. Auf Nachfrage wurde mir versichert, dass nur Herr Dr. Joachim Berndt die E.-Mails zu lesen bekommt. Jetzt wurde vor allen Patienten mein Name, Geburtsdatum,Krankenkasse, meine Medikamenteneinnahme usw. abgefragt (Verstoß gegen das Datenschutzgesetz). Anschließend wurde mir ein Formular vorgelegt, das ich genau mit diesen Informationen ausfüllen und mit dem geforderten Medikament ergänzen sollte. Danach wurde ich gebeten, auf dem Flur vor der Rezeption zu warten. Hier konnte ich auch unbeabsichtigt die Personalien und Krankheitsbilder weiterer Patienten durch Befragungen der Angestellten erfahren.
Plötzlich wurde ich von Herrn Dr. Joachim Berndt im Flur aufgerufen und auch hier konsultiert. Im Beisein aller Patienten wurde ich wieder über meine Person, mein Krankheitsbild und meine Medikamenteneinnahme befragt (Verstoß gegen das Datenschutzgesetz). Anschließend kritisierte Herr Dr. Berndt indirekt die Zusammenstellung meiner verabreichten Medikamente und stellte damit seinen Kollegen aus meiner Sicht als inkompetent hin. Nun bot er ein anderes Schmerzmittel an. Das Medikament Novalgin ist mir bekannt, erzielt leider keine Abhilfe. Ich bat nochmals mir doch das mir bekannte und wirksame Medikament Ibuprofen 600 mg Granulat zu verschreiben. Herr Dr. Berndt schien jetzt verärgert und forderte mich nun auf, eine Apotheke aufzusuchen und mich dort zu versorgen. Ein Rezept für das Medikament Novalgin verweigerte er plötzlich auch noch!
Persönlich habe ich für mich feststellen müssen, dass die Praxis nicht gut organisiert ist. E.-Mails liest nur der Doktor, beantwortet sie nicht und leitet sie auch nicht an seine Angestellten weiter. Der Datenschutz wird vollkommen im Bereich der Rezeption ignoriert. Dies gilt für die Angestellten, die leider keine diskrete Kommunikation aufgrund der Räumlichkeiten zur Verfügung haben, aber auch insbesondere für Herrn Dr. Joachim Berndt. Gerade als verantwortlicher Arzt hätte er die Möglichkeit nutzen können, die „privaten Befragungen und ärztlichen Einschätzungen“ in einem abgeschlossenen Raum seiner Praxis durchzuführen.
Insbesondere möchte ich festhalten, dass ich als „Schmerzpatient“ ignoriert wurde, meine Erfahrung mit Medikamenten „überhört“ und mir im Abschluss jegliche medizinische Versorgung verwehrt wurde. Dieses verantwortungslose, nicht zu entschuldigende, überhebliche Verhalten gilt es zu rügen.
Aus diesem Grund kann ich bei der Bewertung aller Umstände aus meiner Sicht von einer Konsultation nur abraten. Als „Vertretungsarzt“ fehlen hier für mich die emphatischen Eigenschaften und der gänzliche Wille, einen Schmerzpatienten von seinen Schmerzen zu befreien. Wer plötzlich überhaupt keine Medikamente verschreibt, nur weil ein Patient seine Erfahrungen damit gemacht hat und sich und seine Meinung wichtiger nimmt, als die Schmerzen eines Patienten ist sehr kritisch zu bewerten.
Übrigens, bei einer weiteren Vertretung meines Hausarztes habe ich die Medikamente noch am selben Tag verordnet bekommen.Vielen Dank dafür!